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Posts Tagged ‘schwarzer mann’

Whatever you do, don’t fall asleep.

Wes Cravens Kultfim (neben SCREAM) ist gleichermaßen Revolutionierung des Genres, die innovative Idee einer ganz neuen Ebene der Angst und Surrealismus pur. Denn während sich ähnlich berühmte Slasher-Ikonen oft am Rand der Lächerlichkeit bewegen, ist allein die Art der Bewegung und die minimalistisch und gut dosierten Effekte Kruegers auch heute noch ein sicherer Garant für schauriges Unbehagen. Neu war auch die Tatsache, dass sich der Film stringent dem damals herkömmlichen Slasher-Kodex widersetzte und auch ohne vorherige genreübliche Ausschweifungen der Jugendlichen munter, scheinbar wahllos alle weiter ermordet, die noch nicht dem Elternhaus entwachsen sind. Doch obwohl es anfangs auch so erscheint, wahllos ist Freddys Wahl der Teenager ganz sicher nicht, stellt sich im Laufe des Films schließlich heraus, wer er war und warum er eigentlich nicht mehr auf diesem Planeten weilen dürfte; Craven nutzt geschickt das Mittel des Schwarzen Mannes, der Angst in persona, um die Vergeltung einer vor langer Zeit begangenen Schuld an den Nachfahren der damaligen Täter zu inszenieren, während die eigentlichen Schuldigen ignorant die Gefahr verdrängen – „Denn glühende Kohlen häufst du auf sein Haupt, und der Herr wird es dir vergelten.“. Dass Freddy dabei nur in den ständigen (Alb-)Träumen der Opfer zum Vorschein kommt und die dort geltenden „Gesetze“ beinahe spielerisch gegen sie verwendet, ist einer der cleversten Kniffe in der Geschichte des Horrorgenres, ist der Schlaf doch notwendig und spätestens nach einer gewissen Zeit unausweichlich – die Flucht vor dem Vernarbten Mann also schon von Natur aus unmöglich. Dies alles erzeugt auch noch nach all den Jahren einen Grusel, den nicht mehr viele Slasher-Filme heutzutage innehaben. Ganz klar: Wes Craven erschuf mit A NIGHTMARE ON ELM STREET einen Genre-Meilenstein, der nicht nur auf der Ebene der Angst funktioniert, sondern gleichermaßen eine symbolträchtige Analogie der Schuld und Coming of Age-Thematik darstellt; weil die Protagonisten plötzlich das begangene Unrecht ihrer Eltern realisieren und wieder bereinigen müssen, während diese tatenlos – wörtlich – die Augen davor verschließen…

He’s dead, honey, because Mommy killed him. I even took his knives. So it’s okay now. You can sleep.

9,0/10

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