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Something is trying to get inside my body.

Mit seinem Vorgänger schuf Horrorlegende Wes Craven einen Klassiker, der die bis dato geltenden Konventionen durchbrach und das Genre gleichermaßen revolutionierte und prägte. Ein denkbar schweres Erbe also, das der damalige Regie-Neuling Jack Sholder antreten sollte. Und die Befürchtungen sollten sich bestätigen.

Über weite Strecken einfach Versatzstücke aus dem bahnbrechenden Vorgänger stehlend (wäre man gutmütig, nenne man es wohl „zitierend“), erreicht FREDDY’S REVENGE zu keiner Zeit die Klasse seines Vorbilds. Mit einem Overkill an Effekten, von denen nur eine handvoll wirklich sehenswert sind, überflutet uns der Film und wirkt dabei mehr als einmal unfreiwillig komisch. Selbst von der symbolischen Kraft und Aussage des ersten Teils kann das Sequel nur schwerlich zehren – hier und dort wird zwar auf den ersten Film Bezug genommen, man hat jedoch zu keiner Zeit das Gefühl, Freddy könne sich auch nur an Nancy erinnern. Dieser ist leider zudem der einzige Grund, warum der zweite Teil letztlich überhaupt noch halbwegs sehenswert bleibt, treibt die Art seines Schauspiels im Zusammenhang mit der stimmungsvollen Maske doch einem nach wie vor noch einen kalten Schauer über den Rücken. Auch einiger Logiklücken und die hervorragende Grundidee ruinierenden Aspekten kann sich der Film nicht erwehren, wenn Freddy plötzlich aus dem wunderbar surrealen Reich der Träume ausbrechen und das Morden in die reale Welt verlagern möchte.

Der Coming-Out-Aspekt, der das Werk, wäre er denn stimmungsvoll und konsequent durchgeführt worden, durchaus interessant und neuartig hätte werden lassen können, weicht am Ende auch nur wieder dem Coming-of-Age-Thema seines Vorgängers, ohne auf dieser Ebene jedoch noch etwas hinzufügen zu können. Somit bleibt Sholders Versuch, das Franchise erfolgreich weiterzumelken, zwar – an einigen Stellen – wirklich ambitioniert, scheitert letzten Endes aber an seiner eigenen Sammelwut an Ideen aus dem Ur-NIGHTMARE. Beachtet man das, kann einem das Ende des Films, das beinahe eins zu eins aus der ohnehin schon sehr enttäuschenden Kommerz-Schlusseinstellung des ersten Teils kopiert wurde, schon gar keine Wut mehr bereiten, sondern höchstens ein amüsiertes Schmunzeln. Also so nicht, Mr. Sholder.

5,5/10

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